AKADEMIETHEATER DER STURM KOMMT ALS LEBENS- UND KUNSTBILANZ VON WILLIAM SHAKESPEARE EIN WENIG ZU KURZ. DA HÄTTE SICH DER WELTDRAMATIKER WOHL DOCH MEHR LEBEN ERWARTET
Kennt jemand die Inhaltsangabe von Shakespeares Sturm noch nicht? - Wenn nein, dann gehe er bitte ins Akademietheater und schaue sich die auf 1 Stunde und 20 Minuten geraffte Kurzerzählung von Regisseurin Barbara Frey an. Denn drei Schauspieler erzählen einander, während sie zwischenzeitlich auch mehrere Rollen verkörpern, die Geschichte. Prospero (Johann Adam Oest) macht dann noch klar, dass es bei dem ganzen Stück um Shakespeares Bilanz über die Grenzen und die Relativität der Kunst geht. - Das müßte man normalerweise am Ende vom Schauspielführer lesen. - Also immerhin eine Studienerleichterung.
Bei diesem Zugang handelt es sich aber auch um eine Verfremdung - was die Moral von der Geschicht´ umso stärker betont. Und da das Liebespaar - als Symbol für Friede durch die nächste Generation und Fortschritt der Welt - außerordenlich ironisch und grotesk präsentiert wird (Tochter Miranda ist das Ungeheuer Caliban ist die mollig-starke Maria Happel; Sohn Prinz Ferdinand ist der gefangene Luftgeist Ariel ist u.a. der diesmal ein bißchen kindisch-liebe Joachim Meyerhoff), streift das Ganze auf lustige Weise auch die Shakespeare-Praxis, Frauenrollen mit Männern zu besetzen, nur in etwas veränderter bis verkehrter Form.
Das Stück ist außerdem sprachlich so altdeutsch (bzw. altenglisch) gekürzt, als hätte Shakespeare selbst die Raffung vorgenommen - weshalb es auch einen niveauvollen Grundton hat. Alles in allem, kurz und lehrreich, von drei guten Schauspielern präzise und melodiös gemeistert, insgesamt aber doch eher eine Inhaltsangabe als ein zum Leben erweckter Text. Die Zauberwelt des Theaters wurde gerade nur gestreift. - Hätte sich das Shakespeare so gewünscht? - Wohl kaum. e.o.
Kennt jemand die Inhaltsangabe von Shakespeares Sturm noch nicht? - Wenn nein, dann gehe er bitte ins Akademietheater und schaue sich die auf 1 Stunde und 20 Minuten geraffte Kurzerzählung von Regisseurin Barbara Frey an. Denn drei Schauspieler erzählen einander, während sie zwischenzeitlich auch mehrere Rollen verkörpern, die Geschichte. Prospero (Johann Adam Oest) macht dann noch klar, dass es bei dem ganzen Stück um Shakespeares Bilanz über die Grenzen und die Relativität der Kunst geht. - Das müßte man normalerweise am Ende vom Schauspielführer lesen. - Also immerhin eine Studienerleichterung.
Bei diesem Zugang handelt es sich aber auch um eine Verfremdung - was die Moral von der Geschicht´ umso stärker betont. Und da das Liebespaar - als Symbol für Friede durch die nächste Generation und Fortschritt der Welt - außerordenlich ironisch und grotesk präsentiert wird (Tochter Miranda ist das Ungeheuer Caliban ist die mollig-starke Maria Happel; Sohn Prinz Ferdinand ist der gefangene Luftgeist Ariel ist u.a. der diesmal ein bißchen kindisch-liebe Joachim Meyerhoff), streift das Ganze auf lustige Weise auch die Shakespeare-Praxis, Frauenrollen mit Männern zu besetzen, nur in etwas veränderter bis verkehrter Form.
Das Stück ist außerdem sprachlich so altdeutsch (bzw. altenglisch) gekürzt, als hätte Shakespeare selbst die Raffung vorgenommen - weshalb es auch einen niveauvollen Grundton hat. Alles in allem, kurz und lehrreich, von drei guten Schauspielern präzise und melodiös gemeistert, insgesamt aber doch eher eine Inhaltsangabe als ein zum Leben erweckter Text. Die Zauberwelt des Theaters wurde gerade nur gestreift. - Hätte sich das Shakespeare so gewünscht? - Wohl kaum. e.o.
DAS URTEIL EIN BISSCHEN ZU KURZ FÜR DIE SHAKESPEARSCHE LEBENDIGKEIT. PASST ABER IMMERHIN ALS GUTE-NACHT-GESCHICHTE, KURZ VORM EINSCHLAFEN.
THEATER Sturm * Von: William Shaekespeare * Regie: Barbara Frey * Mit: Joachim Meyerhoff, Johann Adam Oest, Maria Happel * Ort: Akademietheater * Zeit: 4.10.2008: 20h
THEATER Sturm * Von: William Shaekespeare * Regie: Barbara Frey * Mit: Joachim Meyerhoff, Johann Adam Oest, Maria Happel * Ort: Akademietheater * Zeit: 4.10.2008: 20h
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