WIENER MUSIKVEREIN DAS TONKÜNSTLER ORCHESTER NIEDERÖSTERREICH HAT SICH ETWAS SPANISCHES UNTER DEM TITEL BOLERO ZUSAMMEN GEBASTELT. BEIM BASTELCHARAKTER BLIEB ES DRAMATURGISCH, MUSIKALISCH GAB ES HÖHEPUNKTE
Was Kristjan Järvi unter dem Konzerttitel Bolero dirigierte, hatte den Charakter einer stilistisch nicht wirklich einleuchtend durchgezogenen Nummernaufführung - positiver formuliert - eines zwei-geteilten Patchwork-Abends, wobei der erste Teil kaum etwas mit dem zweiten zu tun hat. Denn nur weil im Titel der im ersten Teil auszugsweise aufgeführten Oper Der Babier von Sevilla eine spanische Stadt genannt wird, und es um einen Figaro und zwei verliebte Frauen geht, ist die Musik des Komponisten Gioachino Rossini noch lange nicht spanisch. Das ist italienische Klassik, wie sie leibt und lebt. Sie fängt als Einleitungssinfonie gleich rhythmisch spritzig an - wer den Film mit Adriano Celentano gesehen hat, worin er als Busfahrer um Ornella Muti wirbt und für sie ein Ständchen vor dem Fenster dirigiert, weiß sofort, um welches Stück es sich handelt. Auch von Järvi dirigiert ist es ziemlich lustig, wenn er mit den Geigern eine mimische Gedankenkonversation führt.
Diese Theatraliät bringt gleich darauf auch Starbariton Morten Frank Larsen - einer der momentan besten, bühnenpräsentesten Sänger der Szene, wie auch in Sophie´s Choice an der Volksoper zu sehen war - als Figaro in seinem Kavatinen-Solo Nr.2 sprühend und charismatisch unter, indem er sich als Friseur selbst lobt und gratuliert, die Arbeit ihm aber dann zu viel wird, sodass es ihm am Ende "gekonnt" die Stimme überschlägt. Weniger gewollt passiert das ganz kurz Annely Peebo als Rosina. Sie grinst in ihrem nicht wirklich geschmackvollen, türkisen Blumenkleid staatstragend ins Publikum, vermag es aber, mit ihrem vollen Mezzosopran die leichte Hinterlist anzunehmen, von der sie im Text singt. Danach wird´s unbedeutend: das Duo, das Trio, die Arie von Sopranistin Barbara Paya - es wirkte am Ende nur wie ein Teaser für die komplette Aufführung der Oper im Festspielhaus St. Pölten. Nur dass dort eine besondere szenische Herangehensweise wartet: Mit lebensgroßen Puppen.
Kristjan Järvi ausnahmsweise nicht rasant, dafür intensiv
Durchgehend stimmig wird´s nach der Pause. Die gespielten Komponisten des 19. Jahrhunderts haben das spanische Flair in ihrer Notation berücksichtigt. Järvi lebt völlig mit und steckt das Publikum mit seiner Freude an. Im komplexen Espana von Emmanuel Chabrier sprüht die rhythmische Verve im Dreivierteltakt nur so rüber, während die Streicher eine überdimensionale Gitarre imitieren. Das ist griffig und körperlich, sodass Järvi nicht um seinen berühmten Sprung als Schlußtaktierung umhin kommt. Gesteigert wird das spanische Lebensgefühl in Nikolai Rimski-Korsakows beschwingtem Capriccio espagnol, was der Komponist durch folkloristische Zitate und Anspielungen an spanische Volkslieder- und Tänze erzielt, wobei im Grundmotiv-abgewandelten zweiten Abschnitt auch wehmütig Russisches einfließt. Darauf folgt eine Zigeuner-Weise, wo der brillante Geigen-Solist sein ganzes Temperament los werden kann. Im Finale animiert Järvi mehrere Solisten (Querflöte, Klarinette, Harve) gleich einem wendigen Stierkämpfer mit jeweils anderer Bewegungssprache zu ihren charaktervollen Musikabschnitten, die trotz der Wechsel und Eigenständigkeit eine Einheit ergeben. Das könnte fast einem Jazz-Arrangement entlehnt sein. Das Ende ist hinausgezögert, kommt dann aber laut und dumpf.
All das mündet in Maurice Ravels Minimalismus- und Techno-Vorläufer, der der Aufführung den Titel gibt: Bolero. Dasselbe Motiv in Variationen von Blasinstrumenten soliert, schleppt sich das Stück in marschmäßig intellektuell-gedehntem Rhythmus gleich einer Wüsten-Karawane durch die Zeit. Die unzähligen Anläufe dirigiert Järvi diszipliniert besonnen. Denn sagte Ravel, "spielt man den Bolero schnell, so scheint er lang; spielt man ihn langsam, so scheint er kurz", so kommt´s bei Järvi weder kurz, noch lang, sondern einfach richtig, mit Highlights wie der "betrunken" klingenden Trompete und einem immer lauter werdenden Finale, als würde das Tonkünstler Orchester Niederösterreich dem Publikum eines sehr eindringlich einreden: Denk jetzt an nichts, denn das ist eine Hypnose.
WIENER MUSIKVEREIN KRISTJAN JÄRVI REALISIERT SEINE ROCK-SYMPHONIE-VISION IN BEETHOVEN IN AMERIKA - DAS BISHER STÄRKSTE TONKÜNSTLER-KONZERT
Den Weg des Kristjan Järvi bezüglich seiner Rock-Symphonieorchester-Vision zu verfolgen, gewinnt an Spannung. Beethoven in Amerika am 6.3.07, nur wenige Tage nach dem Bolero-Konzert im Wiener Musikverein, war atemberaubend. Das Tonkünstler Orchester Niederösterreich wurde unter Järvi zur Ausgeburt einer teuflisch temperamentvollen, hundertköpfigen Red-Hod-Chili-Peppers - Kampftruppe. Zwar bei Béla Bartóks Konzert für Orchester, das der Ungar 1943 im amerikanischen Exil geschrieben hat. Dass es zu diesem Exzess kommen konnte, zeichnete sich schon vorher ab: bei John Adams´ The Chairman Dances aus dem Jahr 1985 und Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 (1809).
Wie immer bei Järvi wurde also ein Spagat durch die Geschichte gezogen, diesmal war er musikalisch auch nachvollziehbar, sprich nicht nur ein Themen-Aufhänger "Klassik und Amerika". Er war schon von der unterschiedlichen Tonarchitektur der Stücke und ihren Bezügen zueinander her interessant. Amerikaner John Adams, Jüngster der drei Komponisten, schachtelt seine in sich geschlossenen Musikpassagen übereinander, sodass sie in Überlagerungen Cluster bilden. Eingeleitet wird das in minimalistischen Wiederholungen und versetzten Sätzen, wobei die sich im Einsatz befindenden einschlägigen Intrumentengruppen im Saal auch noch zu akustischen Verlagerungen beitragen. Innerhalb dieser Überschachtelung von Gershwin-, Bernstein- und Bigband-Anspielungen kommt es zu dem im Titel angesprochenen "Tanz", wobei Adams das Bild der tänzelnden Gattin von Mao Tse Tung vor sich hatte, bei dem Präsident Richard Nixon zu Gast ist: "ihre Bewegung" ist ein sehr subtiles, dünnes und feines Tongewebe an Pseudo-China-U-Musik, das die "klobigen Staatsherren" zwischendurch verführerisch aus der Bahn wirft. Järvi ersteigt dieses unterhaltsame Intellektuellen-Hochhaus, wie den ganzen Abend, in scharf gezeichneten Kontrasten und läßt ihn in ungewöhnlichem Klavier-Reibe-Schlagzeug-Getöne ausklingen.
Die interessanten zwei "Bs"
140 Jahre vorher hat Beethoven sein eins-nach-dem-anderen erzählendes Klavierkonzert Nr. 5 geschrieben. Er gilt vor allem in Amerika als Ausgangspunkt vieler Zeitgenossen. Bevor man das merkt, beginnt seine Musik nach Adams´ vielfach "geklopftem" Werk gedehnt und sanft und damit gefühlsmäßig nachvollziehbar. In den laut-leise, schnell-langsam abrupt wechselnd gespielten Klavier-Solo-Passagen von Antti Siirala kann man den Rebell Beethoven bald ausmachen. Die Musikrevolte wird allerdings immer wieder durch das Leitmotiv und den Orchestereinsatz gebändigt. - Denkt man sich anfangs, dass der junge Pianisten-Finne ruhig noch temperamentvoller und aggressiver sein könnte, beschließt man ab der Mitte, das wieder zu revidieren: denn da offenbart er, wie sehr sich jemand innerhalb gegebener tonaler Grenzen beschweren kann. - Selbst wenn Järvi dies bei Bartók als Dirigent und Persönlichkeit noch toppt.
Das liegt grundsätzlich an der sehr dramatisch angelegten Komposition Bartóks, die er - an Leukämie erkrankt - als letzte Lebensbejahung in fünf Sätzen notierte. Die Klage beginnt geheimnisumwittert, äußert sich aber bald sperrig, abstrakt und fordernd. Järvi ist zum aggressiven Heerführer mutiert. Er treibt die hellwachen Tonkünstler bis zum äußersten Angriff, während sie ihre Fanfaren in ungarischem Kolorit "blasen", um sie im zweiten Satz sogleich wieder in lustigem Gegensatz und sehr komisch davon abzulenken. Das nützt aber nichts. Es kommt zum leidenschaftlichen Aufschrei in abrupten Instrumentenblöcken und endet im Spiel der wehleidigen, einsamen Querflöte. Sie lockert sich wieder ein wenig auf, indem ihr die Streicher etwas sehr Schönes erzählen. Doch alle zusammen wissen im Grunde doch - geführt von einem sehr männlichen, aufbegehrenden Kristjan Järvi - dass die Bedrohung rundum nicht aufzuhalten ist. Abstrakt, dramatisch abgewehrt, kommt sie doch ohne Kompromisse in kurzer Zeit: Béla Bartók starb neun Monate nach der Uraufführung des Werks. e.o.
Was Kristjan Järvi unter dem Konzerttitel Bolero dirigierte, hatte den Charakter einer stilistisch nicht wirklich einleuchtend durchgezogenen Nummernaufführung - positiver formuliert - eines zwei-geteilten Patchwork-Abends, wobei der erste Teil kaum etwas mit dem zweiten zu tun hat. Denn nur weil im Titel der im ersten Teil auszugsweise aufgeführten Oper Der Babier von Sevilla eine spanische Stadt genannt wird, und es um einen Figaro und zwei verliebte Frauen geht, ist die Musik des Komponisten Gioachino Rossini noch lange nicht spanisch. Das ist italienische Klassik, wie sie leibt und lebt. Sie fängt als Einleitungssinfonie gleich rhythmisch spritzig an - wer den Film mit Adriano Celentano gesehen hat, worin er als Busfahrer um Ornella Muti wirbt und für sie ein Ständchen vor dem Fenster dirigiert, weiß sofort, um welches Stück es sich handelt. Auch von Järvi dirigiert ist es ziemlich lustig, wenn er mit den Geigern eine mimische Gedankenkonversation führt.
Diese Theatraliät bringt gleich darauf auch Starbariton Morten Frank Larsen - einer der momentan besten, bühnenpräsentesten Sänger der Szene, wie auch in Sophie´s Choice an der Volksoper zu sehen war - als Figaro in seinem Kavatinen-Solo Nr.2 sprühend und charismatisch unter, indem er sich als Friseur selbst lobt und gratuliert, die Arbeit ihm aber dann zu viel wird, sodass es ihm am Ende "gekonnt" die Stimme überschlägt. Weniger gewollt passiert das ganz kurz Annely Peebo als Rosina. Sie grinst in ihrem nicht wirklich geschmackvollen, türkisen Blumenkleid staatstragend ins Publikum, vermag es aber, mit ihrem vollen Mezzosopran die leichte Hinterlist anzunehmen, von der sie im Text singt. Danach wird´s unbedeutend: das Duo, das Trio, die Arie von Sopranistin Barbara Paya - es wirkte am Ende nur wie ein Teaser für die komplette Aufführung der Oper im Festspielhaus St. Pölten. Nur dass dort eine besondere szenische Herangehensweise wartet: Mit lebensgroßen Puppen.
Kristjan Järvi ausnahmsweise nicht rasant, dafür intensiv
Durchgehend stimmig wird´s nach der Pause. Die gespielten Komponisten des 19. Jahrhunderts haben das spanische Flair in ihrer Notation berücksichtigt. Järvi lebt völlig mit und steckt das Publikum mit seiner Freude an. Im komplexen Espana von Emmanuel Chabrier sprüht die rhythmische Verve im Dreivierteltakt nur so rüber, während die Streicher eine überdimensionale Gitarre imitieren. Das ist griffig und körperlich, sodass Järvi nicht um seinen berühmten Sprung als Schlußtaktierung umhin kommt. Gesteigert wird das spanische Lebensgefühl in Nikolai Rimski-Korsakows beschwingtem Capriccio espagnol, was der Komponist durch folkloristische Zitate und Anspielungen an spanische Volkslieder- und Tänze erzielt, wobei im Grundmotiv-abgewandelten zweiten Abschnitt auch wehmütig Russisches einfließt. Darauf folgt eine Zigeuner-Weise, wo der brillante Geigen-Solist sein ganzes Temperament los werden kann. Im Finale animiert Järvi mehrere Solisten (Querflöte, Klarinette, Harve) gleich einem wendigen Stierkämpfer mit jeweils anderer Bewegungssprache zu ihren charaktervollen Musikabschnitten, die trotz der Wechsel und Eigenständigkeit eine Einheit ergeben. Das könnte fast einem Jazz-Arrangement entlehnt sein. Das Ende ist hinausgezögert, kommt dann aber laut und dumpf.
All das mündet in Maurice Ravels Minimalismus- und Techno-Vorläufer, der der Aufführung den Titel gibt: Bolero. Dasselbe Motiv in Variationen von Blasinstrumenten soliert, schleppt sich das Stück in marschmäßig intellektuell-gedehntem Rhythmus gleich einer Wüsten-Karawane durch die Zeit. Die unzähligen Anläufe dirigiert Järvi diszipliniert besonnen. Denn sagte Ravel, "spielt man den Bolero schnell, so scheint er lang; spielt man ihn langsam, so scheint er kurz", so kommt´s bei Järvi weder kurz, noch lang, sondern einfach richtig, mit Highlights wie der "betrunken" klingenden Trompete und einem immer lauter werdenden Finale, als würde das Tonkünstler Orchester Niederösterreich dem Publikum eines sehr eindringlich einreden: Denk jetzt an nichts, denn das ist eine Hypnose.
WIENER MUSIKVEREIN KRISTJAN JÄRVI REALISIERT SEINE ROCK-SYMPHONIE-VISION IN BEETHOVEN IN AMERIKA - DAS BISHER STÄRKSTE TONKÜNSTLER-KONZERT
Den Weg des Kristjan Järvi bezüglich seiner Rock-Symphonieorchester-Vision zu verfolgen, gewinnt an Spannung. Beethoven in Amerika am 6.3.07, nur wenige Tage nach dem Bolero-Konzert im Wiener Musikverein, war atemberaubend. Das Tonkünstler Orchester Niederösterreich wurde unter Järvi zur Ausgeburt einer teuflisch temperamentvollen, hundertköpfigen Red-Hod-Chili-Peppers - Kampftruppe. Zwar bei Béla Bartóks Konzert für Orchester, das der Ungar 1943 im amerikanischen Exil geschrieben hat. Dass es zu diesem Exzess kommen konnte, zeichnete sich schon vorher ab: bei John Adams´ The Chairman Dances aus dem Jahr 1985 und Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 (1809).
Wie immer bei Järvi wurde also ein Spagat durch die Geschichte gezogen, diesmal war er musikalisch auch nachvollziehbar, sprich nicht nur ein Themen-Aufhänger "Klassik und Amerika". Er war schon von der unterschiedlichen Tonarchitektur der Stücke und ihren Bezügen zueinander her interessant. Amerikaner John Adams, Jüngster der drei Komponisten, schachtelt seine in sich geschlossenen Musikpassagen übereinander, sodass sie in Überlagerungen Cluster bilden. Eingeleitet wird das in minimalistischen Wiederholungen und versetzten Sätzen, wobei die sich im Einsatz befindenden einschlägigen Intrumentengruppen im Saal auch noch zu akustischen Verlagerungen beitragen. Innerhalb dieser Überschachtelung von Gershwin-, Bernstein- und Bigband-Anspielungen kommt es zu dem im Titel angesprochenen "Tanz", wobei Adams das Bild der tänzelnden Gattin von Mao Tse Tung vor sich hatte, bei dem Präsident Richard Nixon zu Gast ist: "ihre Bewegung" ist ein sehr subtiles, dünnes und feines Tongewebe an Pseudo-China-U-Musik, das die "klobigen Staatsherren" zwischendurch verführerisch aus der Bahn wirft. Järvi ersteigt dieses unterhaltsame Intellektuellen-Hochhaus, wie den ganzen Abend, in scharf gezeichneten Kontrasten und läßt ihn in ungewöhnlichem Klavier-Reibe-Schlagzeug-Getöne ausklingen.
Die interessanten zwei "Bs"
140 Jahre vorher hat Beethoven sein eins-nach-dem-anderen erzählendes Klavierkonzert Nr. 5 geschrieben. Er gilt vor allem in Amerika als Ausgangspunkt vieler Zeitgenossen. Bevor man das merkt, beginnt seine Musik nach Adams´ vielfach "geklopftem" Werk gedehnt und sanft und damit gefühlsmäßig nachvollziehbar. In den laut-leise, schnell-langsam abrupt wechselnd gespielten Klavier-Solo-Passagen von Antti Siirala kann man den Rebell Beethoven bald ausmachen. Die Musikrevolte wird allerdings immer wieder durch das Leitmotiv und den Orchestereinsatz gebändigt. - Denkt man sich anfangs, dass der junge Pianisten-Finne ruhig noch temperamentvoller und aggressiver sein könnte, beschließt man ab der Mitte, das wieder zu revidieren: denn da offenbart er, wie sehr sich jemand innerhalb gegebener tonaler Grenzen beschweren kann. - Selbst wenn Järvi dies bei Bartók als Dirigent und Persönlichkeit noch toppt.
Das liegt grundsätzlich an der sehr dramatisch angelegten Komposition Bartóks, die er - an Leukämie erkrankt - als letzte Lebensbejahung in fünf Sätzen notierte. Die Klage beginnt geheimnisumwittert, äußert sich aber bald sperrig, abstrakt und fordernd. Järvi ist zum aggressiven Heerführer mutiert. Er treibt die hellwachen Tonkünstler bis zum äußersten Angriff, während sie ihre Fanfaren in ungarischem Kolorit "blasen", um sie im zweiten Satz sogleich wieder in lustigem Gegensatz und sehr komisch davon abzulenken. Das nützt aber nichts. Es kommt zum leidenschaftlichen Aufschrei in abrupten Instrumentenblöcken und endet im Spiel der wehleidigen, einsamen Querflöte. Sie lockert sich wieder ein wenig auf, indem ihr die Streicher etwas sehr Schönes erzählen. Doch alle zusammen wissen im Grunde doch - geführt von einem sehr männlichen, aufbegehrenden Kristjan Järvi - dass die Bedrohung rundum nicht aufzuhalten ist. Abstrakt, dramatisch abgewehrt, kommt sie doch ohne Kompromisse in kurzer Zeit: Béla Bartók starb neun Monate nach der Uraufführung des Werks. e.o.
DAS URTEIL BOLERO: SPANISCHES PATCHWORK, DAS NICHT NUR SPANISCH KLINGT. EIN ERSTER TEIL MIT THEATRAL-STARKEM ANFANG. EIN ZWEITER TEIL VON MUSIKALISCH ERLEBTER GRÖSSE.
BEETHOVEN IN AMERIKA: JÄRVI HAT AUS EINER MUSIKARCHITEKTONISCHEN STÜCKEANREIHUNG EIN ROCKIG-DRAMATISCHES ERLEBNIS GEMACHT. SPANNEND WIE EIN KRIMI!
Achtung Jazz-Bigband-Highlight: JÄRVI-KONZERT MIT SEINEM NEW YORKER ABSOLUTE ENSEMBLE:
Forgive me, is this the Way to the Future? * Mit: Kristjan Järvi und Absolute Ensemble * Mit: Goran Bregovic Wedding and Funeral Band * Ort: Konzerthaus Wien, Grosser Saal * Zeit: 29.04.2007: 19h30
BEETHOVEN IN AMERIKA: JÄRVI HAT AUS EINER MUSIKARCHITEKTONISCHEN STÜCKEANREIHUNG EIN ROCKIG-DRAMATISCHES ERLEBNIS GEMACHT. SPANNEND WIE EIN KRIMI!
Achtung Jazz-Bigband-Highlight: JÄRVI-KONZERT MIT SEINEM NEW YORKER ABSOLUTE ENSEMBLE:
Forgive me, is this the Way to the Future? * Mit: Kristjan Järvi und Absolute Ensemble * Mit: Goran Bregovic Wedding and Funeral Band * Ort: Konzerthaus Wien, Grosser Saal * Zeit: 29.04.2007: 19h30