TANZQUARTIER TRISHA BROWN IST IN EARLY WORKS SO UNSPEKTAKULÄR FAD - UND DABEI ABER SO SELBSTHERRLICH -, DASS MAN PLATZEN KÖNNTE
Gestern im Tanzquartier - das war mal wieder eine echte Zumutung, sodass man als Zuschauer glaubte, platzen zu müssen. Wie kommt ein Performancekünstler zu dieser maßlosen Selbstüber- und Fehleinschätzung, dass etwas, das ihn selbst beim Machen anregt, reicht, um einem, der zusieht, dasselbe Gefühl zu vermitteln! Man denkt sich - wie so oft in dieser Bewegungsstätte - in was für einer aussichtslos verlorenen Lebensphase diese zwanzig bis fünfzig Zuseher sein müssen, dass sie sich vormachen lassen, ihnen würde hier etwas geboten. Haben sie eine Art von Gehirnwäsche durchgemacht, werden sie erpresst, oder ist der einzige Grund dafür, dass sie in Wahrheit Hobby-Yoga-isten sind, die sich in den Turner auf der Bühne versetzen, um sich denken zu können, "ah, das mache ich beim nächsten Training auch, denn in Wahrheit bin auch ich ein "Künstler"!"?
Trisha Brown - heute besser als in den 70-ern
Nun ist ja die Amerikanerin Trisha Brown nicht irgendwer (war gerade bei der documenta XII). Bei ImPulsTanz 2005 tanzten drei Etoile-Spitzentänzer des Pariser Opernballetts ihre fragil-schöne Choreografie O zlózóny / O composite zu Laurie Andersons spröder Gedichtmusik, deshalb wollte man sich nun im Tanzquartier ihre Early Works von 1970 bis 1974 ansehen. - Was für eine Enttäuschung. Es war schon klar, dass ihr bekannter Stil des "Minimalismus", wo wiederholende Phrasen als Endlosschleife in stetig kleinen Abweichungen etwas mit Konzentration und Bewußtsein zu tun haben, kein großartiges Gefühlsspektakel werden würde - aber so mickrig hätte es nun auch wieder nicht sein müssen. Vielleicht wäre es ja mit etwas dramatischerer Lichtsetzung erträglicher geworden. Doch wenn das Programmkonzept allein schon "nichts" enthält, wird auch das "nichts" mehr nützen.
Zuerst bewegte die junge Sandra Grinberg in Accumulation mit rundem Bauch zu einem Hippiesong repetitiv ihre Hände und Füße - ziemlich fad. Dann kletterten zwei (wenigstens) gut gebaute Männer über ein Seilgerüst in Floor of the Forest, um sich die darauf gespannte Wäsche anzuziehen und so die Schwerkraft zu überwinden - für sie bei etwa 30 Minuten vielleicht abenteuerlich, für die rundum stehenden Zuseher: total fad. Dann wiederholten vier Tänzerinnen in Group Primary Accumulation eine sich allmählich verändernde Unisono-Ballett-Boden-Übung in 360°-Drehung - recht lang und daher lange fad. Die zwei Steckentänze Sticks und Figure Eight sind daraufhin Balanceacts und Vertrauensbeweise an die Partner - da kurz, halbwegs interessant. Und in Spanish Dance schließen vier Tänzerinnen Hintern-wackelnd im Dominoeffekt, nur mit Körper- nicht Augenkontakt am Gruppenrhythmus an - kurz und damit gerade noch erträglich. Alles zusammen: ärgerlich lächerlich! e.o.
Gestern im Tanzquartier - das war mal wieder eine echte Zumutung, sodass man als Zuschauer glaubte, platzen zu müssen. Wie kommt ein Performancekünstler zu dieser maßlosen Selbstüber- und Fehleinschätzung, dass etwas, das ihn selbst beim Machen anregt, reicht, um einem, der zusieht, dasselbe Gefühl zu vermitteln! Man denkt sich - wie so oft in dieser Bewegungsstätte - in was für einer aussichtslos verlorenen Lebensphase diese zwanzig bis fünfzig Zuseher sein müssen, dass sie sich vormachen lassen, ihnen würde hier etwas geboten. Haben sie eine Art von Gehirnwäsche durchgemacht, werden sie erpresst, oder ist der einzige Grund dafür, dass sie in Wahrheit Hobby-Yoga-isten sind, die sich in den Turner auf der Bühne versetzen, um sich denken zu können, "ah, das mache ich beim nächsten Training auch, denn in Wahrheit bin auch ich ein "Künstler"!"?
Trisha Brown - heute besser als in den 70-ern
Nun ist ja die Amerikanerin Trisha Brown nicht irgendwer (war gerade bei der documenta XII). Bei ImPulsTanz 2005 tanzten drei Etoile-Spitzentänzer des Pariser Opernballetts ihre fragil-schöne Choreografie O zlózóny / O composite zu Laurie Andersons spröder Gedichtmusik, deshalb wollte man sich nun im Tanzquartier ihre Early Works von 1970 bis 1974 ansehen. - Was für eine Enttäuschung. Es war schon klar, dass ihr bekannter Stil des "Minimalismus", wo wiederholende Phrasen als Endlosschleife in stetig kleinen Abweichungen etwas mit Konzentration und Bewußtsein zu tun haben, kein großartiges Gefühlsspektakel werden würde - aber so mickrig hätte es nun auch wieder nicht sein müssen. Vielleicht wäre es ja mit etwas dramatischerer Lichtsetzung erträglicher geworden. Doch wenn das Programmkonzept allein schon "nichts" enthält, wird auch das "nichts" mehr nützen.
Zuerst bewegte die junge Sandra Grinberg in Accumulation mit rundem Bauch zu einem Hippiesong repetitiv ihre Hände und Füße - ziemlich fad. Dann kletterten zwei (wenigstens) gut gebaute Männer über ein Seilgerüst in Floor of the Forest, um sich die darauf gespannte Wäsche anzuziehen und so die Schwerkraft zu überwinden - für sie bei etwa 30 Minuten vielleicht abenteuerlich, für die rundum stehenden Zuseher: total fad. Dann wiederholten vier Tänzerinnen in Group Primary Accumulation eine sich allmählich verändernde Unisono-Ballett-Boden-Übung in 360°-Drehung - recht lang und daher lange fad. Die zwei Steckentänze Sticks und Figure Eight sind daraufhin Balanceacts und Vertrauensbeweise an die Partner - da kurz, halbwegs interessant. Und in Spanish Dance schließen vier Tänzerinnen Hintern-wackelnd im Dominoeffekt, nur mit Körper- nicht Augenkontakt am Gruppenrhythmus an - kurz und damit gerade noch erträglich. Alles zusammen: ärgerlich lächerlich! e.o.
DAS URTEIL TRISHA BROWN WAR IN DEN SIEBZIGERN OFFENSICHTLICH NOCH AM ANFANG. EINE DARBIETUNG ZUM SCHREIEN.
TANZ-PERFORMANCE Early Works * Von: Trisha Browon * Mit: TRISHA BROWN DANCE COMPANY (USA) * Ort: Tanzquartier / Halle G * Zeit: 21., 22.9.2007: 18h30 + 21., 22.9.2007: 20h30
TANZ-PERFORMANCE Early Works * Von: Trisha Browon * Mit: TRISHA BROWN DANCE COMPANY (USA) * Ort: Tanzquartier / Halle G * Zeit: 21., 22.9.2007: 18h30 + 21., 22.9.2007: 20h30
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