... mit lustigen Holzfällern, die von Schildbürgern zu ernsten Arbeitern werden ...
... doch Cheerleader, Boxer, uvm., kippen von der absichtlichen Überzeichnung zum Lachen lediglich in grenzenlose Peinlichkeit. (Fotos © Bregenzer Festspiele/ Karl Forster)
KORNMARKTTHEATER - BREGENZER FESTSPIELE NICHOLAS BROADHURST STOPFT ALLES IN EINEN DEUTSCHEN PAUL BUNYAN, SODASS NICHT EINMAL MEHR BRITTENS MUSIK FUNKTIONIERT
Es fängt mit der Sicht auf das Baum-Bühnenbild der Gebrüder Quay vielversprechend an, aber der Gesang in deutscher Sprache ist bereits das Zeichen, dass die Inszenierung von Nicholas Broadhurst zu einem absoluten Schas ausarten wird. Versucht wird so etwas, wie eine Monty-Python-Überzeichnung, vom Werden und Gedeihen der amerikanischen Zivilisation, von der in Brittens Operette Paul Bunyan märchenhaft erzählt wird. Die beabsichtigt groteske Ironie ist allerdings nie zu spüren, sondern wird nur als geschmacklose Aneinanderreihung naiver Nummern empfunden. Was dieser österreichischen Erstaufführung im Bregenzer Kornmarkttheater sichtlich fehlt, ist die Distanz, damit der Effekt des Witzes greifen kann.
Paul Bunyan als deutscher Gott
Ein Paul Bunyan, mit der bühnendeutschen Gottesstimme des Schauspielers Helmut Krauss, die dummen Schildbürger aus Holzfällern, die dann zum Teil zu Zivilisten werden, die Eifersucht im Alltagskampf, die banal-oberflächlichen Liebenden mit zumindest einer auffällig guten Sängerin Gillian Keith als Tiny, der unpassend deutsche und gitarrespielende Barden-(Schlager)-Sänger als Erzähler Markus Pol in Cowboy-Indianer-Verkleidung zwischen den Szenen, und das Sauf- und Freßgelage am Ende, das dem Schlußbild eines Asterix-und-Obelix-Comics entnommen ist, sowie utopische Cheerleader, Boxer- und Raumfahrerfiguren zwischendurch von der Zukunft Amerikas als Wirtschaftsmacht als Running Gag - das alles wirkt überhaupt nicht, weil schon die Musik Brittens ohne jede Reflexion nummernhaft direkt komponiert ist.
Nicht gelungene Überzeichnung
Diese Musik (Brittens erste Musiktheater-Komposition), die von Steuart Bedford geradlinig dirigiert und vom Symphonieorcheser Vorarlberg beschwingt gespielt wurde, hätte also unbedingt eine reduzierte Form gebraucht, damit das naive, in der Handlung bereits üppige Werk insgesamt halbwegs erträglich kommt. Doch auch noch die Choregrafie von Struan Leslie ist platt und ohne Raffinesse. Damit wird der ganze Abend zur Qual, und wäre nicht eine Kritik zu schreiben, würde ich normalerweise aus Protest aufstehen und vorzeitig gehen! - Dieser Müll wird auch noch an der Volksoper Wien laufen. Hoffentlich wird er umgearbeitet! e.o.
Es fängt mit der Sicht auf das Baum-Bühnenbild der Gebrüder Quay vielversprechend an, aber der Gesang in deutscher Sprache ist bereits das Zeichen, dass die Inszenierung von Nicholas Broadhurst zu einem absoluten Schas ausarten wird. Versucht wird so etwas, wie eine Monty-Python-Überzeichnung, vom Werden und Gedeihen der amerikanischen Zivilisation, von der in Brittens Operette Paul Bunyan märchenhaft erzählt wird. Die beabsichtigt groteske Ironie ist allerdings nie zu spüren, sondern wird nur als geschmacklose Aneinanderreihung naiver Nummern empfunden. Was dieser österreichischen Erstaufführung im Bregenzer Kornmarkttheater sichtlich fehlt, ist die Distanz, damit der Effekt des Witzes greifen kann.
Paul Bunyan als deutscher Gott
Ein Paul Bunyan, mit der bühnendeutschen Gottesstimme des Schauspielers Helmut Krauss, die dummen Schildbürger aus Holzfällern, die dann zum Teil zu Zivilisten werden, die Eifersucht im Alltagskampf, die banal-oberflächlichen Liebenden mit zumindest einer auffällig guten Sängerin Gillian Keith als Tiny, der unpassend deutsche und gitarrespielende Barden-(Schlager)-Sänger als Erzähler Markus Pol in Cowboy-Indianer-Verkleidung zwischen den Szenen, und das Sauf- und Freßgelage am Ende, das dem Schlußbild eines Asterix-und-Obelix-Comics entnommen ist, sowie utopische Cheerleader, Boxer- und Raumfahrerfiguren zwischendurch von der Zukunft Amerikas als Wirtschaftsmacht als Running Gag - das alles wirkt überhaupt nicht, weil schon die Musik Brittens ohne jede Reflexion nummernhaft direkt komponiert ist.
Nicht gelungene Überzeichnung
Diese Musik (Brittens erste Musiktheater-Komposition), die von Steuart Bedford geradlinig dirigiert und vom Symphonieorcheser Vorarlberg beschwingt gespielt wurde, hätte also unbedingt eine reduzierte Form gebraucht, damit das naive, in der Handlung bereits üppige Werk insgesamt halbwegs erträglich kommt. Doch auch noch die Choregrafie von Struan Leslie ist platt und ohne Raffinesse. Damit wird der ganze Abend zur Qual, und wäre nicht eine Kritik zu schreiben, würde ich normalerweise aus Protest aufstehen und vorzeitig gehen! - Dieser Müll wird auch noch an der Volksoper Wien laufen. Hoffentlich wird er umgearbeitet! e.o.
DAS URTEIL DER AMERIKANISCHE TRAUM IN DEUTSCHER SPRACHE IST SCHON MAL MISSLUNGEN. DIE NUMMERNHAFTE TONALE MUSIK KÖNNTE WIRKEN, WÄRE DIE INSZENIERUNG REDUZIERT. OHNE FUNKTIONIERENDEN WITZ. EINE QUAL.
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