Spielzeuggeschäftbesitzer Zauberkönig (Michael Schottenberg) möchte, dass seine Tochter Marianne (Katharina Vötter) eine gute Partie macht ...
... doch Marianne will sicher nicht den unberechenbar-doppelmoralischen Metzger Oskar (Robert Palfrader) heiraten, sondern "frei" entscheiden können ...
... denn in Paradeehen mit "Metzgern" sehen Männer Frauen nur als "Fleisch", wofür im Stück dieses Parallelpaar (Christoph F. Krutzler, Annette Isabella Holzmann) steht, was aber die gesellschaftliche Norm repräsentiert.
Marianne denkt, die Idee eines anderen (Frauenrollen-) Lebens mit Strizzi Alfred (Marcello de Nardo) realisieren zu können; er geht aber zurück zur reichen Pseudofeministin Valerie (Maria Bill). (Fotos © Lalo Jodlbauer)
VOLKSTHEATER WIEN ÖDON VON HORVATH UND GEORG SCHMIEDLEITNER SORGEN SICH UM DIE ROLLE DER FRAU. IHRE GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD SIND ABER NICHT GANZ REPRÄSENTATIV FÜR DEREN HEUTIGES ROLLENBILD
Vielleicht hat Oberösterreicher Georg Schmiedleitner den Regie-Karl-Skraup-Preis für seine Geschichten aus dem Wienerwald heuer ja verdient - obwohl die virtuose Arbeit von Stephan Müllers Clavigo zumindest gleichwertig und Antoine Uitdehaags urbanreife Leistung bei Wer hat Angst vor Virginia Woolf noch um ein paar Grade besser waren. Immerhin hat das Wiener Volkstheater bei Ödon von Horvaths Mittelschicht-Sitten-und-System-Porträt sein ständiges Ziel - die Kompromißsuche - in diesem Kompromißstil als größten gemeinsamen Nenner zwischen intellektuellem Avantgarde- und angreifbarem Volksstück erreicht.
Darum kann man die Preisentscheidung gelten lassen. Es wirkt am Ende zwischen abstrakt-gerader Raumgrafik und folkloren Weinreben, Geräuschmusik bei rustikalem Spiel, heiligen neben Schlächtersprüchen (Christoph F. Krutzler als Havlitschek: "Weiber gibt´s wie Mist, sie haben keine Seele, sind nur Fleisch ...") auch tatsächlich kontrastartig stark - und das steht für den Spagat "gelebt" und "reflektiert". - Umwerfend einzigartig aber, ist dieses Theaterereignis nicht.
Lauter Antihelden, zwei ganz tolle Schauspieler
Sicher, an einzelnen Personen festgemacht, da ist es sogar zum Abhauen gut, denn sie stehen für Volksschauspielkunst vom Feinsten: Michael Schottenberg und Maria Bill befriedigen die Klatschneugierde, sie als vertrautes Ehepaar beim Tete a tete am Strand (obwohl "er" Vater" und "sie" Geliebte eines anderen im Stück ist) in Flagranti erwischen zu dürfen, so wie sie auch - jeder für sich - mit Größe und stark und komisch spielen. Marcello de Nardo schafft es fast, diese Bühnenpräsenz zu halten. Er ist einer der "Antihelden" der in Wien spielenden Handlung, "Strizzi" Alfred, der zuerst mit der selbständigen, viel älteren Trafikantin Valerie (Bill) geht, weil er dadurch für sich selbst größtmöglichen Nutzen und Bequemlichkeit erfahren kann. Ganz nach seinem Motto: "Heute muß man andere für sich arbeiten lassen." Doch dann trifft er auf Marianne (die unscheinbar-androgyne Katharina Vötter, mit sportlich-trainiertem Körper), des Spielwarengeschäft-Besitzers - angedeutet nur mit einem Riesenbär - Zauberkönigs (Schottenberg) Tochter, und die Verlobte des wohlhabenden, von ihrem Vater goutierten Metzgers Oskar. Und siehe da: beide folgen ihrem Gefühl der gegenseitigen Anziehung, zulasten eines nutzenorientierten Opportunismus. Sie entscheiden sich gegen die Feinde ihrer Liebe: neben Valerie, Vater, Oskar, vor allem die pragmatisch-engmaschig denkenden Beeinflusser Alfreds vom Land: Mutter (erschreckend kalt: Beatrice Frey) und Grossmutter (noch erschreckend kälter: Erni Mangold). Der Anstoß zu dieser revolutionären, auf jede Sicherheit verzichtenden Beziehung kommt aber eigentlich von Marianne. Denn auf Alfreds Worte, "ich hab kein Geld", folgert sie mit: "Du bist ein feiner Mensch. Du paßt zu mir."
Gehinderte Feministin
"Fein" findet Marianne Alfred, weil er mit dieser Bekundung adhoc das Gegenteil derer repräsentiert, die sie umgeben. Vor allem bei ihrer Verlobung mit Oskar - eine der gekonnt zynisch eingerichteten, (choreo)grafischen, wiederkehrenden Scheinmoral-Idyllen von Schmiedleitner und Bühnenbildner Stefan Brandtmayr - wird klar, wie es ihr in dieser nostalgischen Badegesellschaft der Jahrhundertwende, und unter all den bunt-fröhlichen Sonnenschirmen bei kitschigen Gitarrenklängen, ergehen würde, wenn sie sich anders entschiede: Sie wäre zwar nach außen hin "ordentlich" versorgt, sodass ihr Vater seine stolzen Reden halten könnte - Schottenberg mit makaber falscher Sentimentalität. Sie müßte dafür aber die Launen ihres Gatten (spielt den "guten Doppelmoralisten" ungreifbar zwiespältig: Robert Palfrader) ertragen, dem sie ausgeliefert wäre. Denn wenn dem von Frauen als Sphinxen und Engel redenden Oskar bei "seinem Engel" plötzlich, aus sexistisch-sadistischem Spaß, die Hand ausrutscht, macht Vater Zauberkönig einfach die Augen zu.
Es geht daher - wie so oft bei Ödön von Horvath (1901 - 1938) - insbesondere um die Situation der Frau, weshalb diese ausbrechende Marianne eine feministische Note hat. Die einzige, (auch heute) lebbare Art von einer Feministin stellt in Wahrheit aber allein Valerie dar, die alles über das Wesen der Frau zu wissen scheint. Ihre Ratschläge und Weisheiten sind so abgeklärt wie stererotyp ("Frauen müssen sich pflegen, bei Männern schaut man auf ihr Inneres"). Deshalb ist sie alles andere als sympathisch. Und damit ist sie - als "wir Frauen"-Sprecherin - auch kein "Role Model" für junge Frauen unserer Tage (obschon solche "Feministinnen" in der heutigen Arbeitswelt natürlich zuhaufe präsent sind).
Für alternative Rollenbilder kein Geld
Valerie (Maria Bill: blond und in sexy pinken Pfeifenröhrenhosen) leidet nicht sehr am Verlust von Alfred. Gemäß ihrer Käufer-Verkäufermentalität fühlt sie sich schon vor seiner Entscheidung für Marianne zum noch viel jüngeren Erich in Uniform (gut: Thomas Meczele) hingezogen, der sich ebenfalls von ihr aushalten läßt. Als ehrenvoller "Nazi" will er aber natürlich "alle Schulden zurück zahlen" ... Dennoch wird es Alfred sein, der am Ende wieder bei ihr ist, nachdem seine Ehe mit Marianne scheiterte, weil sie - eben - kein Geld hatten und sie ihn mit der Geburt ihres Kindes notgetrungen zum "Kosmetikvertreter-Job" überredete. Er kommt in seiner Wandlung darauf, Marianne für dumm zu halten - "und ich hasse Dummheit" -, dass seine Empfindung vom "Reiz" lediglich über "Mitleid" zu "Hörigkeit" mutierte. Damit geht es beiden nur noch ums nackte Überleben. Das Kind wird zu den nachlässigen, hetzenden Großmüttern abgeschoben: und Marianne überlebt als Nackttänzerin auf dem Laufsteg einer Spelunke. - Genau der richtige Ort für Vater Zauberkönig, der sie verstoßen hat und dabei selbst - "als Spezialgeschäftsführer in der EU" - zum konkursreifen Säufer wurde (in Unisono-Flaschentrunk-Gestik mit anderen und dann schlürfend und rülpsend im Publikum). Er schleckt noch unter allen anderen Familienmitgliedern und "Freunden" an seiner mit Ganzkörperschokolade überzogenen Tochter herum, bis es bei einem Wienerlied-singenden, reichen Amerikaner zum Eklat kommt, der sich von der "Nackten" bestohlen fühlt, sodass Marianne ins Gefängnis muss.
Vom Trugschluß der Ausbildungsmöglichkeit für Frauen
Als Begründung für diese Entwicklung fallen nun im Stück die Sätze: Der Frau bleibt "ohne Ausbildung" nur die "Möglichkeit der Hure". - Und in dieser Logik liegt der entscheidende Punkt, warum dieses Stück (diese Regie) auch inhaltlich nicht wirklich großartig geworden ist: Weil Frauen heute zwar ausgebildet sind, zum Gelingen ihres Beziehungslebens aber dennoch "nur ausgehaltene Frauen" sein können. Oder sie werden Frauen, die sich bei einschlägig-dienenden und pragmatischen Aufgaben an die Arbeitswelt (meist mit Körpereinsatz) verkaufen müssen; oder eben zu Frauen wie Valerie, die alles, einschließlich der Männer, kaufen, und nie um ihrer selbst willen geliebt werden.
Damit hat die eingeforderte dritte Rolle die hier gezeigten zwei Rollen um nichts verbessert. Im Gegenteil: In den Frauen wird heute durch lange Ausbildung Hoffnung auf Mehr geweckt, doch lässt sich das in den seltensten Fällen erfüllen. Und wenn, dann ist es wahrscheinlich nur eine Illusion - gemäß dem Status Quo eines reflexionslosen, aber glücklichen Menschen, der sich nie fragt, was er da eigentlich macht (einfaches Beispiel: "Superstar und Mädchen für alles: Mirjam Weichselbraun").
Immerhin - und das stimmt wieder: Marianne bittet Gott ständig um Hoffnung. Doch erfüllt jene sich für sie entgegen ihres Wunsches. Sie muss den Metzger heiraten. Denn ihr Kind hat "Gott" (die Großmütter) sterben lassen. - Und so ist es vielleicht aber wieder (k)ein Wunder, dass den guten alten Ödön für diese Lösung - gesungen im Lied "Wen Gott liebt, den schlägt er" - im echten Leben der Blitz getroffen hat ... (e.o.)
Vielleicht hat Oberösterreicher Georg Schmiedleitner den Regie-Karl-Skraup-Preis für seine Geschichten aus dem Wienerwald heuer ja verdient - obwohl die virtuose Arbeit von Stephan Müllers Clavigo zumindest gleichwertig und Antoine Uitdehaags urbanreife Leistung bei Wer hat Angst vor Virginia Woolf noch um ein paar Grade besser waren. Immerhin hat das Wiener Volkstheater bei Ödon von Horvaths Mittelschicht-Sitten-und-System-Porträt sein ständiges Ziel - die Kompromißsuche - in diesem Kompromißstil als größten gemeinsamen Nenner zwischen intellektuellem Avantgarde- und angreifbarem Volksstück erreicht.
Darum kann man die Preisentscheidung gelten lassen. Es wirkt am Ende zwischen abstrakt-gerader Raumgrafik und folkloren Weinreben, Geräuschmusik bei rustikalem Spiel, heiligen neben Schlächtersprüchen (Christoph F. Krutzler als Havlitschek: "Weiber gibt´s wie Mist, sie haben keine Seele, sind nur Fleisch ...") auch tatsächlich kontrastartig stark - und das steht für den Spagat "gelebt" und "reflektiert". - Umwerfend einzigartig aber, ist dieses Theaterereignis nicht.
Lauter Antihelden, zwei ganz tolle Schauspieler
Sicher, an einzelnen Personen festgemacht, da ist es sogar zum Abhauen gut, denn sie stehen für Volksschauspielkunst vom Feinsten: Michael Schottenberg und Maria Bill befriedigen die Klatschneugierde, sie als vertrautes Ehepaar beim Tete a tete am Strand (obwohl "er" Vater" und "sie" Geliebte eines anderen im Stück ist) in Flagranti erwischen zu dürfen, so wie sie auch - jeder für sich - mit Größe und stark und komisch spielen. Marcello de Nardo schafft es fast, diese Bühnenpräsenz zu halten. Er ist einer der "Antihelden" der in Wien spielenden Handlung, "Strizzi" Alfred, der zuerst mit der selbständigen, viel älteren Trafikantin Valerie (Bill) geht, weil er dadurch für sich selbst größtmöglichen Nutzen und Bequemlichkeit erfahren kann. Ganz nach seinem Motto: "Heute muß man andere für sich arbeiten lassen." Doch dann trifft er auf Marianne (die unscheinbar-androgyne Katharina Vötter, mit sportlich-trainiertem Körper), des Spielwarengeschäft-Besitzers - angedeutet nur mit einem Riesenbär - Zauberkönigs (Schottenberg) Tochter, und die Verlobte des wohlhabenden, von ihrem Vater goutierten Metzgers Oskar. Und siehe da: beide folgen ihrem Gefühl der gegenseitigen Anziehung, zulasten eines nutzenorientierten Opportunismus. Sie entscheiden sich gegen die Feinde ihrer Liebe: neben Valerie, Vater, Oskar, vor allem die pragmatisch-engmaschig denkenden Beeinflusser Alfreds vom Land: Mutter (erschreckend kalt: Beatrice Frey) und Grossmutter (noch erschreckend kälter: Erni Mangold). Der Anstoß zu dieser revolutionären, auf jede Sicherheit verzichtenden Beziehung kommt aber eigentlich von Marianne. Denn auf Alfreds Worte, "ich hab kein Geld", folgert sie mit: "Du bist ein feiner Mensch. Du paßt zu mir."
Gehinderte Feministin
"Fein" findet Marianne Alfred, weil er mit dieser Bekundung adhoc das Gegenteil derer repräsentiert, die sie umgeben. Vor allem bei ihrer Verlobung mit Oskar - eine der gekonnt zynisch eingerichteten, (choreo)grafischen, wiederkehrenden Scheinmoral-Idyllen von Schmiedleitner und Bühnenbildner Stefan Brandtmayr - wird klar, wie es ihr in dieser nostalgischen Badegesellschaft der Jahrhundertwende, und unter all den bunt-fröhlichen Sonnenschirmen bei kitschigen Gitarrenklängen, ergehen würde, wenn sie sich anders entschiede: Sie wäre zwar nach außen hin "ordentlich" versorgt, sodass ihr Vater seine stolzen Reden halten könnte - Schottenberg mit makaber falscher Sentimentalität. Sie müßte dafür aber die Launen ihres Gatten (spielt den "guten Doppelmoralisten" ungreifbar zwiespältig: Robert Palfrader) ertragen, dem sie ausgeliefert wäre. Denn wenn dem von Frauen als Sphinxen und Engel redenden Oskar bei "seinem Engel" plötzlich, aus sexistisch-sadistischem Spaß, die Hand ausrutscht, macht Vater Zauberkönig einfach die Augen zu.
Es geht daher - wie so oft bei Ödön von Horvath (1901 - 1938) - insbesondere um die Situation der Frau, weshalb diese ausbrechende Marianne eine feministische Note hat. Die einzige, (auch heute) lebbare Art von einer Feministin stellt in Wahrheit aber allein Valerie dar, die alles über das Wesen der Frau zu wissen scheint. Ihre Ratschläge und Weisheiten sind so abgeklärt wie stererotyp ("Frauen müssen sich pflegen, bei Männern schaut man auf ihr Inneres"). Deshalb ist sie alles andere als sympathisch. Und damit ist sie - als "wir Frauen"-Sprecherin - auch kein "Role Model" für junge Frauen unserer Tage (obschon solche "Feministinnen" in der heutigen Arbeitswelt natürlich zuhaufe präsent sind).
Für alternative Rollenbilder kein Geld
Valerie (Maria Bill: blond und in sexy pinken Pfeifenröhrenhosen) leidet nicht sehr am Verlust von Alfred. Gemäß ihrer Käufer-Verkäufermentalität fühlt sie sich schon vor seiner Entscheidung für Marianne zum noch viel jüngeren Erich in Uniform (gut: Thomas Meczele) hingezogen, der sich ebenfalls von ihr aushalten läßt. Als ehrenvoller "Nazi" will er aber natürlich "alle Schulden zurück zahlen" ... Dennoch wird es Alfred sein, der am Ende wieder bei ihr ist, nachdem seine Ehe mit Marianne scheiterte, weil sie - eben - kein Geld hatten und sie ihn mit der Geburt ihres Kindes notgetrungen zum "Kosmetikvertreter-Job" überredete. Er kommt in seiner Wandlung darauf, Marianne für dumm zu halten - "und ich hasse Dummheit" -, dass seine Empfindung vom "Reiz" lediglich über "Mitleid" zu "Hörigkeit" mutierte. Damit geht es beiden nur noch ums nackte Überleben. Das Kind wird zu den nachlässigen, hetzenden Großmüttern abgeschoben: und Marianne überlebt als Nackttänzerin auf dem Laufsteg einer Spelunke. - Genau der richtige Ort für Vater Zauberkönig, der sie verstoßen hat und dabei selbst - "als Spezialgeschäftsführer in der EU" - zum konkursreifen Säufer wurde (in Unisono-Flaschentrunk-Gestik mit anderen und dann schlürfend und rülpsend im Publikum). Er schleckt noch unter allen anderen Familienmitgliedern und "Freunden" an seiner mit Ganzkörperschokolade überzogenen Tochter herum, bis es bei einem Wienerlied-singenden, reichen Amerikaner zum Eklat kommt, der sich von der "Nackten" bestohlen fühlt, sodass Marianne ins Gefängnis muss.
Vom Trugschluß der Ausbildungsmöglichkeit für Frauen
Als Begründung für diese Entwicklung fallen nun im Stück die Sätze: Der Frau bleibt "ohne Ausbildung" nur die "Möglichkeit der Hure". - Und in dieser Logik liegt der entscheidende Punkt, warum dieses Stück (diese Regie) auch inhaltlich nicht wirklich großartig geworden ist: Weil Frauen heute zwar ausgebildet sind, zum Gelingen ihres Beziehungslebens aber dennoch "nur ausgehaltene Frauen" sein können. Oder sie werden Frauen, die sich bei einschlägig-dienenden und pragmatischen Aufgaben an die Arbeitswelt (meist mit Körpereinsatz) verkaufen müssen; oder eben zu Frauen wie Valerie, die alles, einschließlich der Männer, kaufen, und nie um ihrer selbst willen geliebt werden.
Damit hat die eingeforderte dritte Rolle die hier gezeigten zwei Rollen um nichts verbessert. Im Gegenteil: In den Frauen wird heute durch lange Ausbildung Hoffnung auf Mehr geweckt, doch lässt sich das in den seltensten Fällen erfüllen. Und wenn, dann ist es wahrscheinlich nur eine Illusion - gemäß dem Status Quo eines reflexionslosen, aber glücklichen Menschen, der sich nie fragt, was er da eigentlich macht (einfaches Beispiel: "Superstar und Mädchen für alles: Mirjam Weichselbraun").
Immerhin - und das stimmt wieder: Marianne bittet Gott ständig um Hoffnung. Doch erfüllt jene sich für sie entgegen ihres Wunsches. Sie muss den Metzger heiraten. Denn ihr Kind hat "Gott" (die Großmütter) sterben lassen. - Und so ist es vielleicht aber wieder (k)ein Wunder, dass den guten alten Ödön für diese Lösung - gesungen im Lied "Wen Gott liebt, den schlägt er" - im echten Leben der Blitz getroffen hat ... (e.o.)
DAS URTEIL IM REGIE-STIL GELUNGENER KOMPROMISS ZWISCHEN ABSTRAKTEM INTELLEKT UND WAHREM LEBEN, ALS EREIGNIS ABER NICHT WIRKLICH AUSSERGEWÖHNLICH. AUSSERGEWÖHNLICH GUT SPIELEN DAFÜR MICHAEL SCHOTTENBERG UND MARIA BILL.
THEATER Geschichten aus dem Wiener Wald * Von: Ödön von Horváth * Regie: Georg Schmiedleitner * Musik (gut!): Karl Stirner * Bühnenbild: Stefan Brandtmayr * Kostüme: Elke Gattinger * Dramaturgie: Hans Mrak * Mit: Marcello de Nardo, Beatrice Frey, Erni Mangold, Maria Bill, Robert Palfrader, Christoph F. Krutzler, Katharina Vötter, Michael Schottenberg, Thomas Meczele, Annette Isabella Holzmann, u.a. * Ort: Volkstheater Wien * Zeit: 4., 8. 11., 16., 17., 20., 23.6.2008: 19h30-22h20 + 11.5.2008: 15h-17h50
THEATER Geschichten aus dem Wiener Wald * Von: Ödön von Horváth * Regie: Georg Schmiedleitner * Musik (gut!): Karl Stirner * Bühnenbild: Stefan Brandtmayr * Kostüme: Elke Gattinger * Dramaturgie: Hans Mrak * Mit: Marcello de Nardo, Beatrice Frey, Erni Mangold, Maria Bill, Robert Palfrader, Christoph F. Krutzler, Katharina Vötter, Michael Schottenberg, Thomas Meczele, Annette Isabella Holzmann, u.a. * Ort: Volkstheater Wien * Zeit: 4., 8. 11., 16., 17., 20., 23.6.2008: 19h30-22h20 + 11.5.2008: 15h-17h50
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